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    Der Wolf - ein Steckbrief

    Aussehen

    Auf den ersten Blick könnte man den europäischen Wolf (Canis lupus) mit einem großen Schäferhund verwechseln. Doch dann erkennt man: die Beine sind länger, der Kopf breiter, die Augen schräger und das ganze Tier wirkt grauer.

    Daran könnte man den Wolf erkennen: weiße Leftzen, heller Schulterfleck, schwarze Schwanzspitze und dunkler Sattelfleck. Rute wird meist hängend getragen. Einen Wolf tatsächlich in freier Wildbahn zweifellos zu erkennen ist allerdings sehr schwierig, zumal wenn das Wildtier schnell vorbei huscht.

    Im Winterpelz erscheint er größer und gedrungener – im Sommer wirkt er fast dürr. Doch immer sind unsere Wölfe deutlich kleiner und zierlicher als die amerikanischen Verwandten.

    Wölfe sind bei uns in etwa 70 cm hoch und 40 kg schwer. Dies ist abhängig von Geschlecht und Lebensraum.

    Verhalten

    Im Februar ist „Ranzzeit“, also Paarungszeit. Wolf und Wölfin bleiben meist ein Leben lang zusammen und sind das Elternpaar eines Rudels.
    Rudel sind Familienverbände und bestehen in der Regel aus Elerntieren, Jungtieren des Vorjahres und Welpen.

    Ende April/Anfang Mai werden die Jungen geboren, im Durchschnitt vier bis sechs. Die Geschwister vom Vorjahr bleiben trotzdem manchmal noch im Familienverband. Ab Oktober streift die ganze Familie in ihrem Revier herum. Die Jungen sehen dann schon fast so groß wie die Eltern aus, nur etwas schmächtiger.

    Im Winter verlassen die älteren Geschwister die Familie und suchen sich eigene Reviere und Partner. Wölfe können in kurzer Zeit sehr weiter Strecken zurücklegen. Die Verluste in den ersten beiden Lebensjahren können sehr hoch sein.

    Wolfsreviere sind bei uns etwa 200 km² groß. Das ist v.a. abhängig von der Nahrungsverfügbarkeit.

    Nahrung

    Grafische Darstellung Nahrungszusammensetzung Wolf

    Im Durchschnitt frisst ein Wolf etwa 5 kg Biomasse pro Tag. Flächenbezogene Angaben sind schwierig, da Rudelgröße und Territorienfläche schwanken. Familien nutzen einen Riss komplett, Einzeltiere lassen manchmal bis zur Hälfte eines Risses liegen.

    Wölfe verfolgen ihre Beute. Im Rudel lassen sich so einzelne Beutetiere heraussondern und töten.

    Insbesondere stehen auf dem Speiseplan: Rehe, Rotwild, Gams, auch Schwarzwild sowie Kleinsäuger, je nach Region und Vorkommen. In Gebieten mit Weidetierhaltung (kleine Wiederkäuer, Jungtiere) können auch diese als leichte Beute gerissen werden.

    Vorkommen

    Wölfe sind Meister im Erobern neuen Lebensraums. Beide Geschlechter streifen weit und gerne umher. Im Durchschnitt legen Wölfe etwa 500 Kilometer zurück, bevor sie ein eigenes Territorium besetzen. Aber manche Wölfe wandern auch 1000 Kilometer und weiter.
    Wölfe können über 70 Kilometer am Tag laufen, auf der Suche nach Beute, Artgenossen oder einem neuen Revier.

    Bayern liegt im Überschneidungsgebiet der Aktionsradien aller europäischen, expandierenden Wolfspopulationen. Wir können jederzeit und überall damit rechnen, dass ein Wolf kommt und bleibt.

    Aus den polnischen und baltischen Vorkommen siedelten sich Wölfe im Norden und Osten Deutschlands an. Vom italienischen Appennin wanderten Wölfe in den 1990er Jahren in die Westalpen ein. Heute gibt es auch schon wieder Wolfsfamilien in Bayern und zahlreiche einzelne Durchzügler.

    In Bayern gibt es Wolfspaare oder Familien auf den Truppenübungsplätzen Veldensteiner Forst, Grafenwöhr, Nationalpark Bayerischer Wald Nord/Sumava (CZ), Nationalpark Bayerischer Wald Süd/Sumava (CZ), Manteler Forst (Neustadt an der Waldnaab) und je ein Einzeltier in der Rhön und in den Allgäuer Alpen. Somit sind 7 Territorien von mindestens einem Wolf besetzt. (Stand Oktober 2020)

    Schutzstatus

    Widerstände und Befürchtungen gegenüber dem Wolf gibt es aus den Reihen der Jagd, der Weidetierhalter und den Menschen, die befürchten er können ihnen oder ihren Kindern gefährlich werden.

    Der Wolf ist in Europa noch immer gefährdet und unterliegt einige Schutz-Abkommen:
    Berner Konvention, Bonner Konvention, Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES), Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (Umsetzung in Bundesnaturschutzgesetz), europäische Artenschutzverordnung, Bundesnaturschutzgesetz.

    Der Wolf unterliegt in Bayern nicht dem Jagdrecht. Ausnahmen der Schutzverordnungen kann es auf Grund erheblicher Schäden oder unmittelbarer Gefahr geben. Dies ist in Bayern im Aktionsplan Wolf geregelt.

    Textübernahme von Bayern wild (Gregor Luisoder Umweltstiftung)

     IGP4205

     IGP4145

     IGP9664

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